"Beckenrand Sheriff": Regisseur Rosenmüller dreht mit Schneeberger und Schweighöfer in Pleystein

"Beckenrand Sheriff": Regisseur Rosenmüller dreht mit Schneeberger und Schweighöfer in Pleystein

Exklusiv lüften die Oberpfalz-Medien das bisher strikte Rätselraten, welcher Schauspieler im Film "Beckenrand Sheriff" von Regisseur Marcus H. Rosenmüller welche Rolle ausfüllt. Wie der Produzent der Lieblingsfilm GmbH aus München, Robert Marciniak, in einem Interview bestätigt, übernimmt Milan Peschel die Hauptrolle des grantelnden, eigensinnigen Bademeisters Karl, der um das Fortbestehen des zur Schließung bestimmten Freibads kämpft. Der 52-jährige Peschel ist einem breiten Publikum nicht nur aus zahlreichen "Tatort"-Folgen und Fernsehfilmen bekannt, auch als Regisseur machte er sich einen Namen.

Den Widerpart des Bademeisters in der Filmkomödie verkörpert die Bürgermeisterin: Diese Rolle ist der großartigen Gisela Schneeberger gleichsam auf den Leib geschneidert. Sie will im "Beckenrand Sheriff" das alte, zu teure und daher nicht mehr tragbare Freibad im fiktiven Grubberg bei Rosenheim in Oberbayern schließen. Ganze Generationen lachen mit und über Gisela Schneeberger an der Seite von Gerhard Polt, in den Kultsendungen "Monaco Franze - Der ewige Stenz", im "Scheibenwischer" oder in vielen Fernsehsendungen wie "Der Bulle von Tölz" oder in der BR-Fernsehserie "Schleudergang".

An der Seite des leidenschaftlich um "sein" Freibad kämpfenden Bade- und Schwimmeisters Karl steht der Flüchtling Sali, den das junge Schauspieler-Talent Dimitri Abold (25) mimt. Der gebürtige Jamaikaner war bereits in mehreren ARD-Fernsehserien wie "Die Inselärztin" und "Polizeinotruf 110" oder auf Netflix ("Warrior Nun") zu sehen.

Seltene Vogelart entdeckt

Ein Ornithologe stößt in dem in die Jahre gekommenen Freibad auf eine seltene, bedrohte Vogelart: Wer könnte diese etwas verquere Figur besser widerspiegeln als Matthias Schweighöfer (39). Ob "Tatort", anspruchsvolle Rollen wie in der Verfilmung der Reich-Raniki-Biografie oder Schweighöfers enge Zusammenarbeit mit Til Schweiger ("Keinohrhasen", "Zweiohrküken"): Sein Name ist in der deutschsprachigen Film- und Fernsehszene allseits gegenwärtig.

Sarah Mahita stellt eine Profi-Schwimmerin dar, eine glühende Verfechterin des Freibads. Die 23-Jährige wirkte u.a. in den in den Fernsehserien "SOKO Köln", "SOKO Stuttgart" oder "Morden im Norden" mit. Als ihr Vater fungiert in der in Pleystein gedrehten Hommage an das Dorfschwimmbad Sebastian Bezzel. Der außerordentlich populäre Schauspieler ist bekannt durch Serien "Bulle von Tölz" oder "München 7"; in der Beliebtheitsskala schoss er in der Rolle des Provinzpolizisten Franz Eberhofer in der gleichnamigen Fernsehreihe nach oben. Als Filmvater der Profi-Schwimmerin stemmt er sich gegen den Flirt seiner Tochter mit dem Flüchtling Sali: Weil er andere Pläne verfolgt. Aber mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten.

Drehbuch erhielt bereits Preis

Außerdem sorgt Grimme-Preisträgerin Johanna Wokalek für einen charmanten Akzent. Die 45-Jährige spielte in wichtigen Produktionen die Hauptrolle, so in der Literaturverfilmung "Die Päpstin". In Bernd Eichingers "Der Baader Meinhof Komplex! Übernahm Wokalek die Rolle der RAF-Terroristin Gudrun Ensslin. Auch in Pleystein wird sie ihren hohen schauspielerischen Nimbus einbringen.

Die geplante Filmkomödie "Beckenrand Sheriff" erntete bereits erste Lorbeeren. Drehbuchautor Marcus Pfeiffer erhielt dafür bei der Drehbuchwerkstatt München 2018/19 den renommierten Tankred-Dorst-Preis. Die Bayerische Filmförderung spendiert schon mal 900 000 Euro für das Projekt, weitere 450 000 Euro gibt der Bund dazu.Die globale Filmszene würdigte das Wirken Pfeiffers bisher mit 50 Awards, darunter Grand Prix und Gold Award der New York Festivals, drei Cannes Lions und ein Clio Award. Der Name Pfeiffer steht für augenzwinkerndes Qualitätskino.

"Unser Drehort, das Freibad Pleystein, passt wie die Faust aufs Auge zu unserem Film: Es hat schon bessere Tage gesehen, besitzt aber großen Charme", sagt Produzent Robert Marciniak den Oberpfalz-Medien. Vor diesem Hintergrund - und auch durch das gastfreundliche Entgegenkommen des Städtchens mit Bürgermeister Reiner Rewitzer, der Familie Hans-Peter und Andrea Lang sowie Bademeister Hubert Rewitzer allen voran - machte Pleystein schließlich das Rennen: vor dem bereits gesetzten "Jura-Mare" in Parsberg, Kreis Neumarkt. "Wir haben uns viel angeschaut und lange überlegt, das Freibad Pleystein kommt uns produktionstechnisch am nächsten", betont der Produzent. Er verspricht eine unterhaltsame, flotte Komödie, "tolle und authentische Dialoge" und ironisch überspitzte Figuren.

Marciniak beziffert die Gesamtkosten des Projekts auf vier bis fünf Millionen Euro. Die Corona-Pandemie erfordere allerdings besondere Hygiene-Maßnahmen: "Am Set sind so wenige Leute wie möglich." Man sei froh, überhaupt wieder drehen zu können. Die Lieblingsfilm GmbH bringt ihre 70 Mitwirkenden in den Hotels, Gaststätten und Ferienhäusern der Region bis Anfang Oktober unter (wir berichteten).

Quelle: ONetz / id3067857 vom 29.07.2020/ (cf)